Der Fürst blickt auf das verschwundene Schloss
Anders als die streng geometrisch angelegten Gärten des Barock, bezieht ein Landschaftspark die natürlichen Gegebenheiten ein. Ab 1804 begann auch die Umgestaltung des Putbuser Schlossparks zu einem englischen Landschaftspark. Auf seinen Reisen hat Fürst Wilhelm Malte I. sich anregen lassen und die neue Sehnsucht nach Ursprünglichkeit auch auf die Insel Rügen geholt. Mit seinen dendrologischen Kostbarkeiten und weißen Hirschen ist der Park ein schönes Ausflugsziel.
Schöner als die Natur
Wer im Schlosspark zu Putbus spazieren geht, erlebt immer wieder neue Ausblicke. Er wurde wie das lebendige Bild einer idealen Naturlandschaft angelegt. Sanft neigt sich der Park nach Süden zum Greifswalder Bodden. Einzigartige Baumriesen, wie Gingko oder Mammutbaum fesseln den Blick. In der Orangerie wurden die exotischen Gehölze früher an das norddeutsche Klima gewöhnt, heute organisiert die Kulturstiftung Rügen hier Ausstellungen und die Stadt hat eine Außenstelle des Standesamtes eingerichtet. Im Marstall finden Konzert oder private Feiern statt. Im früheren Gärtnerhaus mit Küchengarten befindet sich heute das Rosencafé und im Affenhaus ein Puppenmuseum.
Der Fürst blickt auf das verschwundene Schloss
Viele alte Putbuser erinnern sich noch an das Schloss im Park, doch eine Verkettung unglücklicher Umstände und staatliche Ignoranz führten dazu, dass es 1962 gesprengt wurde. Die Schlossterrassen am Schwanenteich sind erhalten, doch Fürst Malte blickt auf eine leere Fläche. Seine Witwe Fürstin Luise hatte es nach seinem Tod 1854 bei dem berühmten Bildhauer Friedrich Drake in Auftrag gegeben. 1859 wurde das Monument aus Carrara-Marmor eingeweiht. Zum Ziel von Feinschmeckern wird der Park regelmäßig im Mai, wenn der Bärlauch reif ist.
